Historisches Mühlengebäude mit Handwerkspräsentation wieder zugänglich

 
 

In regelmäßigen Abständen ruft die RAG zur Einreichung von Projektideen auf, welche auf Grundlage von Bewertungskriterien ausgewählt und mit Fördermitteln unterstützt werden. Diesem Aufruf folgte im Herbst 2015 Herr Höwner, der sich das Ziel gesetzt hat, das historische Mühlengebäude in Neumannsgrund mit einer Ausstellung zum dort über viele Jahre ausgeführten Rauchwarenzurichterhandwerkes wiederzubeleben.

Die historische Mühle entstand im Zuge der Porzellanmanufaktur in Rauenstein zur Herstellung von Porzellanmasse als dem Grundstoff der Produktion (Massemühle). In den letzten 80 Jahren wurde die Mühle als Betriebsstätte des Rauchwarenzurichterhandwerkes, welches bis 2010 als Familienbetrieb von Kurt Steiner geführt wurde, betrieben.

Aufgrund der mit dem Alter der Mühle einhergehenden baulichen Unzulänglichkeiten machten sich dringende umfangreiche Instandhaltungsarbeiten erforderlich. So musste der Bereich der Dachkonstruktion einer großflächigen zimmermannsmäßigen Erneuerung unterzogen werden. Weiterhin wurde durch eine kleine Ausstellungkonzeption das Handwerk des Rauchwarenzurichters anhand der vorhandenen historischen Einrichtung dargestellt. Mit modernen Vermittlungsmethoden wurde ein Medienangebot für die Präsentation des Handwerks und des historischen Gebäudes erarbeitet. Nach der baulichen Instandsetzung des Gebäudes, dem zusätzlichen Einbau von sanitären Anlagen für die Gäste und der Errichtung der selbsterklärenden Ausstellung sowie des Medienangebotes ist die historische Mühle nun an Wochenenden und zu besonderen Anlässen für die Öffentlichkeit geöffnet. Das Projekt möchte damit ein weiterer Mosaikstein im touristischen Gefüge der Rennsteigregion werden und das regional-historisches Handwerk in einem sympathischen Rahmen anschaulich in Erinnerung halten.

Das Vorhaben überzeugte die Regionale Aktionsgruppe LEADER Hildburghausen-Sonneberg. Gleich mehrere Ziele aus der Regionalen Entwicklungsstrategie wurden erreicht. Mit der Sicherung des historischen Gebäudes zum einen und der Erlebbarmachung des traditionellen Handwerks zum anderen wird Industrie- und Handwerksgeschichte für zukünftige Generationen in der Region erhalten.

Die finanziellen Mittel stammen, wie bei allen LEADER-Projekten, aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER). Der notwendige Eigenanteil wird vom Eigentümer des Mühlengebäudes und Initiator der Ausstellung, Herrn Höwner, gestellt.